Geschichte

Daten zur Ortsgeschichte von Haimendorf

1238
erste urkundliche Erwähnung. Ein „Heraldus de Heimendorf“ als Zeuge in einem Nürnberger Prozess genannt. Das Geschlecht der Haimendorf rechnet man zum „Adels an der Pegnitz“; im 15.Jahrhundert erloschenen. Kein Siegel oder Wappen bekannt.
Der Ort Haimendorf bereits im 14. Jahrhundert im Besitz anderer Familien.

1387
der Nürnberger Bankier Herdegen Valzner erwirbt den „gemauerten Sitz“ Haimendorf.

1403
erwirbt Konrad der III. von Pötzling das Reichslehen Haimendorf; 1422 wird sein Sohn Sebald damit belehnt.

1419
Valzner stiftet auf dem Moritzberg eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Mauritius und ein zugehöriges Bruderhaus, die heutige Gaststätte.

1442
eine Wasserburg Haimendorf und mehrere Anwesend sind als Lehen der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach bezeugt.

1448
gelangt das „steinerne haus“ Haimendorf in den Besitz des mit den Hohenzollern Verbündeten Hans von Sekendorf. Im Ersten Markgrafenkrieg 1449/50 wird es daher vermutlich von den Nürnbergern zerstört.

1452
verkaufen die Seckendorf Haimendorf an Herdegen Tucher.

1476
Heiratet Herdegens Tochter Anna Siegmund II. Fürer.
Haimendorf ist bis heute Stammsitz der Patrizierfamilie, die sich seitdem 16. Jahrhundert „Fürer von Haimendorf“ nennt.
Als erster Fürer gelangt Siegmund II. in den Inneren Rat von Nürnberg. Bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit 1806 sind die Fürer am Nürnberger Stadtregiment beteiligt.

1501
erbt nach dem Tod Siegmund II. Sein Sohn Christoph Haimendorf; kaiserlicher Rat unter den Maximilian I. und Karl V. zu großem Vermögen gekommen, erwirbt er Rockenbrunn, die Scherau und den Moritzberg. Als Grablege seines Geschlechtes lässt er unter Beteiligung Albrecht Dürers die Klosterkirche in Gnadenberg ausbauen.

1504
wird Haimendorf im Landshuter Erbfolgekrieg zerstört. Nürnberg auf der Siegerseite erwirbt die sog. Neue Landschaft (das Gebiet des heutigen Landkreises Nürnberger Land).
Haimendorf gehört seit dem bis 1806 zum Nürnberger Pflegamt Lauf.

1512
Christoph Fürer beginnt sein „alt herkommen purgstall zu Haymendorf anfangen zu pauen“.

1515 - 1518
wird der Wiederaufbau des Herrensitzes Haimendorf beendet; abgesichert durch eine umfangreiche wäre Anlage mit doppeltem Wassergraben (auf der Nord- und Ostseite erhalten).

1516 und 1519
farbig gezeichnete Karten des Nürnberger Landgebiets von Erhard Etzlaub und Michel Graf mit schematischer Darstellung Haimendorfs.

1518
verkauft Christoph Fürer den Herrensitzes Haimendorf an die Reichsstadt Nürnberg; schon 1524 erwirbt er ihn zurück.

1552
Albrecht Alcibiades zerstört im sog. Zweiten Markgrafenkrieg Haimendorf.

1563
Gezeichnete „Wald- und Fraiskarte“ des Nürnberger Gebiets von Jörg Nöttelein; als vierteiliger Kupferstich vervielfältigt. Mit schematischer Abbildung Haimendorfs.

1564/65
rascher Wiederaufbau des Haimendorfer Schlosses unter Nutzung von Teilen des Erdgeschosses von 1515 durch die Brüder Christoph II., Karl und Moritz Fürer (der heutige Bau).
Renzenhof und Himmelgarten gelangen an die Familie.
In der Topographie des Nürnberger Landschreibers Bonifatius Nöttelein wird Haimendorf mit 16 Anwesen aufgeführt.

1564
Atlas des Melchior Pfinzing mit Kartierung Haimendorfs und seiner Umgebung (Staatsarchiv Nürnberg).

1629
Hans Bien zeichnet im Auftrag der Fürer das Haimendorf Schloss samt Umgebung und dem Moritzberg (Familienarchiv Fürer von Haimendorf).

1630
erwirbt Christoph IV. Fürer Wolkersdorf. Die Stammlinie der Fürer zu Wolkersdorf blüht bis heute; die andere Linie zu Steinbühl und Himmelgarten erlischt 1767.

1553 und 1673
geben nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg die Fürer ihrem früheren Jagdhaus Rockenbrunn seine heutige Gestalt. Die Nürnberger Dichtergesellschaft des „Pegnesischen Blumenordens“ nutzt den Ort neben dem Haimendorfer Schloss als geselligen Treffpunkt.

1722
Neubau der Scheune des Conrad Bolwieser.

1751
Hans Schmid aus Haimendorf lässt seinen Stadel neu erbauen.

1758
Christoph Siegmund Fürer lässt im Wirtschaftshof vor dem Schloss das sog. Voitenhaus und die gegenüber liegende Scheune errichten (beide erhalten).

1779
Wohnstallhaus des Paulus Sperber aus Haimendorf wird neu errichtet.

1806
Nürnberg und sein Landgebiet fallen an das Königreich Bayern.
Die Anwesen in Haimendorf werden 1808 von Nord nach Süd von 1 bis 23 durchnummeriert. Im Ort wohnen 30 Familien; die Einwohnerzahl beträgt 142.
Die von Fürer´sche Vorschickung Rockenbrunn ist Wirts- und Wohnhaus des Jägers.

1818
durch das Gemeindeedikt vom 17. Mai des Königreichs Bayern wird Haimendorf eine selbstständige politische Gemeinde mit beschränkter Selbstverwaltung.
Der Haimendorfer Forst reicht weit bis in das Gebiet der späteren Stadt Röthenbach an der Pegnitz.

1836
Die Fürer treten ihr Patrimonialgericht Haimendorf an den Staat Bayern ab.

1845
Die Fürer verkaufen ihr Schlossgut Himmelgarten.

1847
Die Fürer verkaufen ihr Schlossgut Renzenhof.

1872
Gründung des Männergesangsvereins Haimendorf.

1877
Gründung der Haimendorfer Feuerwehr.

1932
Erbauung der „Wirtschaft zu den drei Linden von Konrad Kalb“.

1945
Am 15. April besetzten Soldaten der 45. US- Division Lauf. Vorstoß über Röthenbach und Leinburg in Richtung Feucht. Für Haimendorf endet damit der 2. Weltkrieg. Während das benachbarte Diepersdorf durch alliierte Fliegerbomben zerstört wurde, gab es im Ort keine größeren Schäden.

1948
Tod von Generalmajor a.D. Friedrich Fürer von Haimendorf. Nach ihm ist die Hauptstraße des Ortes benannt.

1950
Haimendorf hat 41 Anwesen mit 226 Einwohnern.

1953
am 20. Mai wird Röthenbach a. d. Pegnitz unter Bürgermeister Karl Fischer zur Stadt erhoben.

1965
Weihe der katholischen Kirche St. Joseph in Leinburg.

1972
unter Bürgermeister Andreas Eckstein Eingemeindung von Haimendorf, Moritzberg, Grüne Au und Rockenbrunn in das Stadtgebiet von Röthenbach a. d. Pegnitz.
Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses; Auflassung des Ortsweihersund Anlage eines Kinderspielplatzes.

1987
Die S- Bahnstrecke Nürnberg-Lauf/links der Pegnitz wird in Betrieb genommen; Anbindung Haimendorfs durch eine Buslinie.

2015
unter Bürgermeister Klaus Hacker beginnt der Dorferneuerung Haimendorf durch die Stadt Röthenbach. Für die Sanierung des Schlosses in Haimendorf, der Kapelle auf dem Moritzberg und des Gasthauses Rockenbrunn erhält Prof. Dr. Bolko von Oetinger die Verdienstplakette der Stadt Röthenbach.